Tausende Gold- und Silbermünzen entdeckt - Der Münzschatz von Altlandsberg

Was für eine Sensation: Archäologen haben in Altlandsberg einen Schatz gefunden. Schon vor einer Weile und es sollte noch geheim bleiben. Damit Plünderer, auf der Suche nach neuen Goldtöpfen, nicht die Gegend unsicher machen. Nun aber ist es raus, weil eine Zeitung sich nicht an die Sperrfrist halten wollte.  Die Aufregung ist jedenfalls groß.

 

Ein Schatz aus der Hussitenzeit

Schlossbaustelle Altlandsberg(Quelle:rbb/Katharina Albrecht)
Hier schlummerte der Münzschatz

 

In Altlandsberg schlummerte seit sechs Jahrhunderten ein echter Schatz im Boden. 8000 Gold-und Silbermünzen aus dem 14. und 15. Jahrhundert wurden bei Bauarbeiten im ehemaligen Schlossviertel entdeckt. In einem tönernen Gefäß lagern die Groschen, Gulden und Hohlpfennige. Nächste Woche  werden sie der neugierigen Öffentlichkeit gezeigt. Doch schon jetzt sind Hobbyarchäologen und die Altlandberger im Schatzgräberfieber

leere Schatzbaustelle von Altlandsberg
Hier schlummerte 6 Jahrhunderte lang der Münzschatz von Altlandsberg

 

Altlandberg freut sich, erst mal heimlich

Pünktlich zu Nikolaus erfuhr das rbb Studio Frankfurt(Oder), genau wie Dutzende andere Redaktionen in Berlin und Brandenburg, von einem tollen Schatz. Bürgermeister Arno Jeschke teilte mit „freundlichem Gruß“ mit, dass man mehrere tausend Münzen gefunden habe. Aber Geheimhaltung sei jetzt wichtig.  

historische Altlandsberger (Quelle: imago/Hohlfeld)

 

Altlandsberg strahlt, von Jung bis Alt

„Einen Goldschatz finde ich gut“, freut sich eine junge Frau. Und eine Mann ergänzt: „Das ist eine schöne Sache für Altlandsberg“. Endlich würde Altlandsberg mal ein bisschen berühmt werden, die Stadt vor den Toren von Berlin brauche Aufmerksamkeit. Aber, so ein Passant: “Hautsache jetzt wird was draus“. Die „Arbeit von Archäologen lohne also doch gemacht“ und so ein Anwohnerin: „Es gibt bestimmt noch weitere Schätze. Zwei Ministerinnen werden am Mittwoch, gemeinsam mit Experten des Landesamtes für Archäologie, den Münzschatz in Altlandsberg persönlich vorstellen.

 

Was passierte mit Verrätern im Mittelalter?

Und genau das ist das Problem der Archäologen. Die sind nämlich ziemlich sauer, dass die Meldung schon jetzt in der  Öffentlichkeit breit „getratscht“ wurde. Jetzt müsse man das Areal am Wochenende teuer sichern, weil Hobbygräber Schlange stehen. Aber so ist das nun mal mit Schätzen, sie bleiben nicht wirklich geheim.  Ein wenig Schadenfreude beim dem anonym bleibenden Mitarbeitern kommt dann doch auf, weil in der Zeitung Fehler stehen. Von wegen „rheinische Reichsgulden“. Das sei, wissenschaftlich betrachtet, völliger Humbug. Sicher weiß man nur, dass die Münzen  um 1430 herum vergraben wurden.  

Christel Focken Altlandsbergerin und Schatzsucherin
Christel Focken sucht mit Bodenradar nach Grundmauern der Altlandsberger Burg

 

Echte Schatzsucher stammen ohnehin aus Altlandsberg

Fakt ist, Schatzsucher und Spekulanten dürfen die nächsten Tage weiter träumen. Schon jetzt vor Ort war heute auch Christel Focken. Die Frau ist Altlandsbergerin und die Vorsitzende des Bundesverbandes der privaten Historiker. Wir haben Christel Focken schon im Sommer ins polnische Walbrzych begleitet. Auf der Suche nach einem legendären Goldzug. Klar hat sie modernste Technik. Mit der  sucht sie jetzt nach den Grundmauern der alten Burg von Altlandsberg. „Mit Georadar wollen wir die Grundrisse der alten Mauern orten. Und dann kann man gezielt graben“. Und, das unterstellen wir jetzt einfach mal der berühmtesten Schatzsucherin Deutschlands, neue Schätze finden. Montag geht es los mit der Suche nach den Grundmauern der Burg. Und dieser Fund, so Christel Focken, sei dann genauso spektakulär, wie der Münzfund 2016  

Beitrag von Sabine Tzitschke mit Informationen von Katharina Albrecht

QUELLE: http://www.rbb-online.de/studiofrankfurt/beitraege/2016/12/der-muenzschatz-von-altlandsberg.html